Archivio digitale di mappe di Orienteering di Bojan Blumenstein
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DOMA 3.0.11
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<< WOC relay (2025-07-12)
World Games middle (2025-08-08)
Categoria:
Konkuranse
Ich startete das Rennen in meinem üblichen Mitteldistanz tempo. Mit Respekt vor der Hitze und des ungewohnten Geländes vielleicht etwas langsamer. Ich kam direkt in einen guten Flow. Die ersten 4 Posten waren gleich recht anspruchsvoll. Das Gelände war unübersichtlich und ich orientierte sehr behutsam. Später zeigte sich, dass ich von allen die das Rennen beendeten am 4.Posten in Führung lag. Vielleicht doch etwas zu schnell gestartet?
Zu Posten 6, welcher auch der erste Getränkeposten war, machte ich meinen ersten Fehler. Ich lief knapp oberhalb am Posten vorbei und lief den Posten nach einem 45 Sekunden Schlenker von hinten an. Als ich den Posten sah, war ich überrascht dort auch den 4 Minuten vor mir startenden Spanier zu sehen, welcher sich jede Menge Zeit zum Trinken ließ. Für mich ging es nach 2 Bechern trinken und 2 Bechern über den Kopf weiter. Ich überholte den Spanier auf dem Weg zur 8 und merkte gleichzeitig wie mir so langsam richtig warm wurde und die Beine nichtmehr ganz so leicht waren wie am Anfang des Rennens. Bei der 9 taucht der 2 Minuten vor mir startende Brite Jim Bailey auf. Läuft nicht schlecht denke ich und merke gleichzeitig, dass mir ein Getränkeposten jetzt nochmal richtig guttun würde. Aus der 9 raus über die leicht ansteigende Wiese bis auf die Straße haut die Hitze mich richtig um. Ich liege zu diesem Zeitpunkt nach 18:28 Minuten Laufzeit auf einem 2.Platz. 22 Sekunden hinter dem hier führenden Neuseeländer Tim Robertson und 8 Sekunden vor dem späteren Sieger aus der Schweiz, Riccardo Rancan. Ich schaue auf meine Uhr und denke „ok, die 2.Hälfte jetzt wird hart. Irgendwie durchkämpfen“. Was ich nicht weiß ist, dass ich tatsächlich erst ein Drittel meiner Bahn gelaufen bin.
Ab diesem Zeitpunkt arbeiten weder Kopf noch Körper wie sie sollten. Auf halber Strecke zur 12 treffe ich einen falschen Pfad. Ich kämpfe mich durch die eng stehende Apfelsinenplantage auf den richtigen Pfad zurück. Ok, kleiner Zeitverlust, kein Drama, weiter geht’s. Kurz vor dem 10.Posten verliere ich die Kontrolle und klettere eine steile Böschung hoch und krieche durch Dornenbüsche und dichten Dschungel. Ich weiß bis heute nicht genau, was hier in meinem Kopf vorging, während ich ca. 1 Minute in dem Gebüsch stecke obwohl ich einfach den Pfad zu meinem Posten hätte laufen können. Ich versuche mir einzureden, dass es nichtmehr weit ist. Kurz vor der 11durchquere ich ein Reisfeld. Das schlammige Wasser geht mir fast bis zur Hüfte. Fühlt sich aber eher an wie eine warme Badewanne anstatt einer frischen Abkühlung. Auch zur 12 scheint mein Gehirn nicht richtig zu arbeiten und ich suche 1 Minute lang den Posten an der falschen Böschung. Zur 13 dann endlich der lang ersehnte Getränkeposten. Erstaunlicherweise treffe ich dort trotz meiner vielen Fehler den Briten Jim Bailey wieder. Vielleicht ist mein Rennen gar nicht so katastrophal wie es sich momentan anfühlt? Später zeigt sich, dass ich hier nach knapp 40 Minuten Laufzeit auf Platz 8 liege.
Die Euphorie hält sich sehr in Grenzen und mein einziger Gedanke ist, dass ich einfach nur noch mit allen Posten ins Ziel kommen will. Ich bin körperlich komplett am Ende und habe Probleme die Karte zu lesen und zu verstehen. Ich mache einen kleinen Fehler zur 16 und einen größeren zur 17. Der Wettkampfinstinkt ist zu diesem Zeitpunkt komplett abwesend. Einfach irgendwie weiterkommen denke ich. Später erinnere ich mich, dass ich ab Posten 17 alle Posten mit beiden SIACS (primär und back-up) manuell gestempelt habe (obwohl touch free angeschaltet war). Kartenkontakt hatte ich nur noch im kompletten Stillstand. Bei jedem Kartenkontakt die gleiche Frage. „Von welchem Posten komme ich gerade, zu welche Posten muss ich und wo um alles in der Welt bin ich eigentlich gerade?“. Als ich mich dem letzten Posten nähere höre ich den Speaker und laute Musik. Im Zieleinlauf ist gute Stimmung und als ich die Ziellinie kreuze, ist mir erstmal alles Egal. Hauptsache abkühlen und nichtmehr weiterlaufen.
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